Die Geschichte der Mind Body Medizin

Hervorgegangen aus der sogenannten Ordnungstherapie der westlichen Naturheilverfahren wurden bereits vor mehreren Jahrhunderten Empfehlungen zur Lebensführung, entsprechend dem heutigen lifestyle- Management gegeben.

Diese betrafen die Bewegung, Aktivität und Ruhe, Ernährung, soziales Eingebundensein, Gefühle, Gedanken und Werte, Lebensziele bis hin zu spirituellen Fragen.

Nachdem im 20sten Jahrhundert viele Krankheiten und Leiden mit Hilfe von Operationen und Medikamenten behandeln oder lindern konnte und der Blickwinkel der Medizin eher auf die Krankheit des Menschen ausgerichtet war, entwickelte sich in den USA eine an die praeventivmedizinischen Ansätze der vorigen Jahrhunderte anknüpfende Medizin, die den Blickwinkel mehr auf die Gesundheit des Menschen ausrichtete.

Es wurde nicht nur die Frage gestellt, was uns krank macht, sondern auch was uns gesund hält. Positivere Ansätze zur Gesunderhaltung des Menschen traten in den Vordergrund.

Zudem wurde eine neue Theorie zur Betrachtung von Gesundheit und Krankheit entwickelt: das sogenannte Salutogenesemodell * von Aaron Antonovsky:

Wir sind nie nur krank oder nur gesund. Es gibt immer gesunde und kranke Anteile in uns. Vielmehr bewegen wir uns zeit unseres Lebens auf einem Kontinuum zwischen Gesundheit und Krankheit.

In den 1970er Jahren wurde dann durch Jon Kabat Zinn, einem amerikanischen Arzt, ein Konzept zur Kompensation von Stress entwickelt: die Mindfulness Based Stress Reduction. Das Konzept beinhaltet die Elemente Meditation, achtsames Yoga und den sogenannten Body Scan, eine „Wahrnehmungsübung, bei der der eigene Körper, ähnlich einem Scan“ durchwandert wird.

In etwa dem gleichen Zeitraum entdeckte der Kardiologe Herbert Benson an der Harvard Medical School in Boston die Relaxation Response (RR), eine durch Entspannung geprägte physiologische Antwortreaktion des Körpers auf Stress.

Diese Antwortreaktion funktioniert jedoch nicht mehr, wenn Stress ungewöhnlich stark und häufig bei einem Menschen die Stressreaktion auslöst und der Stress nicht ordentlich verarbeitet und abgebaut werden kann.
Er konnte nachweisen, dass die normale Entspannungsreaktion nach Stress Effekte wie zum Beispiel Blutdrucksenkung, reduzierte Herzschlag- und Atemfrequenz, sinkende Werte des Langzeitstresshormons Cortisol, Beruhigung der Gehirnaktivitäten und Veränderung von Genaktivitäten zeigte.